[Deutsch weiter unten]
Recently, I’ve been looking into analysis and visualization of Twitter networks. So, David Bauer posting a list of 300+ German-speaking, Twitter-using journalists came just right. Scroll down to see the resulting network. By they way, you can find more information on the technical background of the production of these Twitter network visualizations in this post.
[German]
In letzter Zeit habe ich an der Extraktion, Analyse und Visualisierung von Twitter-Netzwerken herumgepröbelt. Da kam es gerade recht, dass David Bauer eine Liste von über 300 deutschsprachigen, twitternden Journalistinnen und Journalisten gepostet hat. Hier präsentiere ich das resultierende Netzwerk. Achtung: Die resultierenden Darstellung sind optisch komplex und erfordern deshalb eine genügend grosse Auflösung. Die Grafiken sind also nicht ideal für die Betrachtung auf mobilen Geräten mit kleinen Bildschirmen.
Übrigens: In diesem Post finden Sie mehr Angaben zu den technischen Hintergründen der Erstellung dieser Twitter-Netzwerkvisualisierungen.
Die erste Grafik zeigt das Netzwerk der tweetenden Journalistinnen und Journalisten. Die Knoten sind nach Gruppen eingefärbt, die sich aus den Follower-Beziehungen ergeben. Die Knotengrösse richtet sich nach der Anzahl Follower des einzelnen Users unter den Journalistinnen und Journalisten.
Man sieht, dass die meisten Journalistinnen und Journalisten in einem grossen, aber kompakten Bereich des Netzwerks liegen, der aber in unterschiedliche Gruppen zerfällt. Der Urheber der Liste, David Bauer, ist gemessen an den Brachen-Followern sehr gut vernetzt. Er bildet zudem mit Ronnie Grob und Peter Hogenkamp eine Art Brückenkopf zur blauen Gruppe. Ich vermute, bei der blauen Gruppe handelt es sich um deutsche Journalistinnen und Journalisten. Sie sind nicht gut mit dem Rest des Netzwerks vernetzt.
Auf den ersten Blick sind T. Benkö, M. Binswanger, P. Müller, S. Brotz, N. Lüthi, W. de Schepper, S. Bärtschi, M. Daum, K. Weber, C. Moser und A. Sautter Journalistinnen und Journalisten mit vielen “Branchen-Followern”.
Erhellend ist auch die zweite Visualisierung, in der die Knoten anhand der Twitter-Follower (also nicht nur brancheninterne Follower) skaliert sind:
Die zweite Visualisierung zeigt anhand der allgemeinen Follower auf Twitter, wer viele Follower ausserhalb des Journalismus anziehen kann. Natürlich ist das nicht ganz präzise, denn die Grafik zeigt einfach alle Follower, also:
- Follower auf der Liste (Journalistinnen und Journalisten) und
- Follower, die nicht auf der Liste figurieren. Diese können Journalistinnen/Journalisten sein oder auch nicht.
Die Visualisierung zeigt deutlich, dass zum Beispiel Nik Hartmann und Tom Brühwiler in dieser Interpretation mehr Gewicht erhalten, sie verfügen also über einen atypisch hohen Anteil von Nicht-JournalistInnen unter ihren Followern. Peter Hogenkamp, Thomas Benkö und Michèle Binswanger sind andere, die auch immer noch gross angezeigt werden. Es fällt weiter auf, dass die Knoten der blauen Gruppe besonders gross dargestellt sind – daher meine Vermutung, dass es sich hierbei um deutsche Journalistinnen und Journalisten handelt, die über einen grösseren Follower-Pool verfügen als die scheizerischen Kolleginnen und Kollegen.
Mich würde interessieren, was es sonst noch in diesen Darstellungen zu entdecken gibt. Was sehen InsiderInnen in diesen Darstellungen? Haben Sie Korrekturen? Was sind ihre Interpretationen und Hypothesen? Diskutieren Sie mit!
[Aktualisierung vom 28.2.2012: Kommentare und Pingbacks auf diesen Post sind geschlossen, mehr dazu hier]
habs noch nicht ganz verstanden, sieht aber toll aus. werde mir das bei gelegenheit in ruhe zu gemüte führen. danke für die arbeit!
Einfach fragen, wenn etwas unklar bleibt! Ich gebe auch gerne die Daten ab.
Das ist wohl eher eine Schweizer Twitternetzwerkabbildung. Eine länderübergreifende deutschsprachige Darstellung sähe ganz anders aus.
Ja, wie gesagt: Die Visualisierung beruht auf der von David Bauer mittels Crowdsourcing erhobenen Journalistinnen und Journalisten. Sie finden diese hier als Google Doc: https://docs.google.com/a/davidbauer.ch/spreadsheet/ccc?key=0Au5EaQXOeZRGdHJfcEJ2S0RHcG9XR2hEaVpWc2dFb1E&hl=en_US#gid=0
Natürlich sind da vor allem CH-JournalistInnen vertreten. Es finden sich aber doch mehr als 40 (von insgesamt 360) Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland darunter.
Interessant, wie ist denn der Unterschied zwischen den blauen und den etwas hellerblauen Punkten zu werten. Bin selber ein hellblauer, aber keine deutsche Journalistin.
Es kommt auf Ihre Lage im Netzwerk an. Grundsätzlich bedeuten die beiden Blautöne aber nichts spezielles. Insbesondere ist es nicht so, dass sich hellblaue und dunkelblaue User näherstehen als zum Beispiel hellblaue und gelbe oder dunkelblaue und grüne.